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Die deutsch-polnischen Beziehungen durchliefen im 20. Jahrhundert zwei entgegengesetzte Entwicklungen: In der ersten Hälfte des Jahrhunderts vergifteten sich die Beziehungen zwischen Deutschen und Polen und mündeten in die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und der ersten Nachkriegsjahre. Die zweite Hälfte des Jahrhunderts war geprägt von dem Willen zur langfristigen Normalisierung und von gegenseitiger Annäherung – bis 1989 unter den speziellen Bedingungen der deutschen Teilung.
Der Breslauer Zeithistoriker Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wroclaw, stellt in diesem Band 22 Studien vor, die sich mit dem Weg der deutsch-polnischen Beziehungen nach 1945 beschäftigen. Zu den vielen Themen, die der Autor behandelt, zählen unter anderem die Reaktionen der Nachbarländer auf den 17. Juni 1953 in der DDR und den Oktober 1956 in Polen, die polnische Emigration nach (West-)Deutschland sowie die Aussiedlerfrage.
Des Weiteren bietet der Band einige regionale Studien, die sich unter anderem mit Niederschlesien und der Nachkriegsgeschichte von Wroclaw/Breslau beschäftigen. Den letzten inhaltlichen Schwerpunkt stellen Aspekte der Schulpolitik dar, die traditionell von den deutsch-polnischen Schulbuchgesprächen und Fragen des Geschichtsunterrichtes geprägt sind.