Details
Im nördlich von Chemnitz gelegenen Sachsenburg befand sich ein frühes Konzentrationslager (1933–1937). Zu den Häftlingen gehörten neben Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern auch Geistliche. Ihre „Schutzhaft“ war eine persönliche Ausnahmesituation und ein singuläres Politikum im nationalsozialistischen Deutschland. Wie kein anderes frühes Konzentrationslager wurde Sachsenburg zu einem zentralen Austragungsort von Konflikten zwischen NS-Funktionären und vor allem Vertretern der evangelischen Kirche. Die Autorinnen und Autoren widmen sich dieser kirchenpolitisch brisanten Episode aus unterschiedlichen Perspektiven: Am Anfang stehen von Angehörigen verfasste Porträts der inhaftierten Geistlichen. Darauf folgen Beiträge, die die Haft beleuchten und weitere Aspekte, wie die Tatsache, dass ein Teil des protestantischen Milieus dem Nationalsozialismus positiv gegenüberstand.