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Das häufig bizarre Auftreten der Reichsbürger mag dazu verleiten, sie schnell als lächerlich abzutun. Die Autoren dieses Bandes zeigen jedoch, dass die wachsende Szene von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die gegenwärtige Bedrohung der Demokratie ist. Wer sind diese Reichsbürger, die die Bundesrepublik nicht als legitimen Staat anerkennen und sich immer noch im Deutschen Reich wähnen? Neben der Darstellung der historischen Wurzeln der Reichsbürgerszene wird hier auch das vielfältige Spektrum ihrer gegenwärtigen Erscheinungsformen beleuchtet. So gestrig die Reichsbürger auch erscheinen mögen: Sie erweisen sich als ein Phänomen der individualisierten Gesellschaft. Auf Ohnmachtserfahrungen reagieren sie mit radikaler Selbstermächtigung und rühren damit letztlich an die Grenzen staatlicher Macht.